Patrick Strauch
Foto: Storch
Der 30. November 2012 hat das Leben des mittlerweile 70-jährigen Rentners Ernst H. für immer verändert. Und auch jenes von Bad Nauheims Stürmer Patrick Strauch. Denn nach dem damaligen Spiel der Oberliga zwischen Ratingen und Bad Nauheim stand Strauch im Kabinengang und unterhielt sich mit seinem Vater. Von Ernst H. wurde er dabei von hinten auf die Schulter geklopft und am Trikot gezogen. Weil sich Strauch dachte, es würde sich um einen aggressiven Fan handeln, drehte er sich um und schubste den Rentner. Mit verheerenden Folgen: H. stieß gegen eine Wand und zog sich eine Hirnblutung zu, ist seither ein Pflegefall.
Das Landgericht Düsseldorf hat nun im Berufungsverfahren ein abschließendes Urteil gefällt und Strauch wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung und einer Schmerzensgeldzahlung von 12.500 Euro verurteilt. Das Ersturteil lautete noch auf schwere Körperverletzung. "Es ist mir wichtig, dass dieser Vorwurf ausgeräumt ist", so Strauch gegenüber der Wetterauer Zeitung. Und weiter: "Die Situation tut mir unendlich leid. Sie ist durch nichts gutzumachen, auch durch kein Geld der Welt. Ein halbe Sekunde hat alles auf den Kopf gestellt", so der 35-Jährige gegenüber der Lokalzeitung.
Für Strauch geht es nun vor allem auch darum, finanzielle Lösungen zu finden. Denn neben der Geldstrafe sind bisher - laut Wetterauer Zeitung - auch bereits 40.000 Euro an Anwalts- und Gerichtskosten aufgelaufen. Und ein Zivilprozess steht erst noch an. Dort dürften die Familie des Rentners wie auch Krankenkasse mindestens einen fünfstelligen Betrag einfordern. Ob dies durch Versicherungen abgedeckt ist, ist noch völlig offen.
Tobias Welck